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RAUHNÄCHTE - die Zeit zwischen den Jahren

Durch das Ruhen der Natur wird der Mensch in der dunkelsten Zeit des Jahres –

der Zeit um die Wintersonnenwende, Weihnachten und den Rauhnächten dazu angehalten zur Stille zu kommen.

 

Heute, in Zeiten des elektrischen Lichtes, der Hektik und des ständigen Druckes ist es in der finsteren Jahreszeit

nicht mehr selbstverständlich sich diese innere Einkehr zu gönnen.

 

Doch ein kurzes Innehalten, Zu-Sich-Kommen und Reflektieren kann oft eine große Quelle der Kraft darstellen. Deshalb nutze die Gelegenheit!

 

Die Rauhnächte bieten sich speziell für diese Innenkehr an, denn ihnen wird eine magische Kraft zugeschrieben und durch sie wird vieles ermöglicht.

So wird das Schicksal für die Zukunft in diesen zwölf Nächten neu ausgehandelt.

Der Schleier zur Anderswelt lichtet sich und man kann direkt in Kontakt mit höheren Kräften, Naturgeistern, unseren Ahnen und vielen anderen Wesenheiten treten.

Doch sei davor gewahr, auch den Wesenheiten ist es möglich zu uns auf die Erde zu gelangen.

 

Daher kommt es nicht von ungefähr, dass sich um die Rauhnächte zahlreiche Mythen und Sagen ranken sowie

diese besondere Übergangszeit in Form von vielfältigen Ritualen schon seit frühester Zeit geehrt wird.

 

So bricht beispielsweise Odin ab Mitte der Rauhnächte (31.Dezember) mit seiner Gefolgschaft zur Wilden Jagd auf, denn die Seelen der Verstorbenen und

Geister haben in dieser mystischen Zeit Ausgang. Der zu Silvester erzeuge Lärm und auch die Perchten, mit ihren Glocken und Peitschen,

sind der Sage nach, ein Brauchtum, welches sich entwickelt hat um diese bösen Geister fernzuhalten.


DIE ZEIT ZWISCHEN DEN JAHREN - wie ist diese entstand

 

Unserer Vorfahren richteten ihr Leben in vielen Bereichen nach dem Mond aus. So auch im Verlauf des Jahres. Der Mond braucht für seinen gesamten Zyklus 29,5 Tage. Summiert man dies auf ein Jahr mit zwölf Mondmonaten hat das Mondjahr 354 Tage. Das später eingeführte Sonnenjahr hingegen umfasst 365 Tag und musste in einer Form mit dem vormals vorherrschenden Mondkalender (Lunarkalender) verbunden werden. Diese Differenz von elf Tagen und zwölf Nächten galt als besonders, da sie keinen Regeln unterworfen war - weder jenen der Sonne, noch jenen des Mondes. Und diese Besonderheit, dieses Magische hat sich bis heute gehalten.

 

Bei uns in der Region beginnen die Rauhnächte in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember – in der Nacht von Heiligabend – in welcher auch die Tiere sprechen können. Eine Rauhnacht umfasst einen Tag von 24 Stunden und dauert jeweils von 00:00 Uhr bis 24:00 Uhr. Sie enden mit der Nacht zum 6. Jänner – dem Dreikönigtag.

 

Erste Rauhnacht – 25.Dezember – ab 00:00 Uhr

Letzte Rauhnacht – 5. Jänner – bis 24:00 Uhr

 

Wundere dich aber nicht, die Rauhnächte können von Region zu Region eine unterschiedliche Zeitspanne haben. 


ZWISCHENZEIT -  eine Zeit für Rückblick und Neuanfang

 

Wie bei viele Zwischenzeiten soll auch die Zeit um die Rauhnächte zum Innehalten, zur Rückschau und zum Hinhören genutzt werden,

Um sich zu sammeln und mit neuen Kräften in die nächste Phase einzutauchen.

 

Nutze die ersten sechs Nächte der Rauhnächte daher bewusst zu einer Rückschau auf das vergangene Jahr.

Lasse dieses noch einmal Revue passieren. Was hat sich dir gezeigt? Wofür bist du dankbar? Was hast du gelernt?

Was hat sich verändert? Was hast du abgeschlossen? Was ist noch zu erledigen? Wo stehst du auf deinem Weg?

Was kannst du für dich mitnehmen? Was kannst du verändern?

 

Wichtig ist es, das Jahr für dich gut abzuschließen. Das bedeutet nicht automatisch, dass alles perfekt ist.

Aber vielleicht kannst du auch in den nicht so perfekten Situationen und Gegebenheiten eine Chance für dich und dein Sein im neuen Jahr erkennen.

 

Die folgenden sechs Nächte sind bewusst dem neuen Jahr mit all seinen Möglichkeiten gewidmet.

Was möchtest du erreichen? Was möchtest du vollenden? Auf was freust du dich? Was sind deine Ziele?

Was soll so weiterlaufen wie bisher und warum läuft es so gut? 


DIE ZEICHEN DEUTEN

 

Der direkte Kontakt zur geistigen Welt ermöglicht dir in den zwölf Rauhnächten auch vieles klarer zu sehen.

So kannst du diese auch als eine Art Orakel für das neues Jahr betrachten. Denn jede Nacht steht für ein Monat des neuen Jahres.

 

Deshalb achte jeden Tag bewusst auf die Zeichen und Träume, welche dir widerfahren. Meditiere, nimm dir Minuten für dich.

  

Gerne kannst du alles, was dir kommt auch in ein Rauhnacht-Tagebuch schreiben. Dieses führst du dir am 6. Jänner nochmals bewusst zu Gemüte und

auch zu Beginn des jeweiligen Monats im neuen Jahr. Lies es durch und rufe dir nochmals ins Gedächtnis,

was dich in diesen folgenden Monaten erwartet beziehungsweise worauf du achten kannst. 


WÜNSCHE-RITUAL

 

 Was du dazu brauchst:

 

13 kleine Blatt Papier und einen Stift
Ein Behältnis, dass dich anspricht (Sackerl, Box)
Eine Kerze (optional)
Ein Feuerzeug oder Streichhölzer
Eine feuerfeste Form

 

 

Unser persönliches Lieblingsritual ist es sich in den Tagen vor dem 24. Dezember bewusst mit seinen Wünschen für das neue Jahr zu beschäftigen.

Am besten du beginnst damit am 21. Dezember,

mit der Wintersonnenwende. Gerne aber auch schon davor.

Ziel ist es eine Liste von 13 Wünschen zu sammeln.

 


 

 

 Schreibe jeden dieser Wünsche auf einen eigenen kleinen Zettel, falte diesen und gib alles zusammen in ein schönes Behältnis.

 

Nimm dir ab der ersten Rauhnacht (25. Dezember) jeden Abend einen kurzen Augenblick für dich.

Atme zwei- bis dreimal tief ein und aus um zur Ruhe und zu dir zu kommen.

 

Ziehe nun mit geschlossenen Augen eine der Zettel aus deinem Behältnis – am besten mit der linken Hand, denn dieses ist unmittelbar mit der Herzebene verbunden.

Lasse ihn gefaltet und schaue ihn dir nicht an. Bitte die geistige Welt darum, dir diesen Wunsch zu erfüllen.

 

Anschließend zündest du diesen Zettel an - gerne auch über einer Kerze. Durch das Verbrennen deines Wunsches wird er der geistigen Welt übergeben,

welche nun dafür sorgt, dass sich dein Wunsch im kommenden Jahr erfüllt. Beobachte wie sich dein Wunsch auflöst und der Rauch ins Universum aufsteigt.

 

Wiederhole dies nun bis zum 5. Jänner jeden Tag – bis nur noch ein Zettel in deinem Gefäß verbleibt.

Diesen letzten und 13. Zettel ziehst du dir am Abend vom 6. Jänner. Dies ist jener Wunsch für dessen Erfüllung DU im neuen Jahr zuständig bist.

Behalte ihn dir also und platziere ihn gerne an einem Ort, an welchem du immer wieder an ihn erinnert wirst.

 

Und da dieser Wunsch zu deinen 13 wichtigsten zählt, sorge dafür, dass aus ihm Ziele werden und lasse im neuen Jahr Taten folgen.

 

Am schönsten ist es, wenn du dieses Ritual abends, sobald es dunkel ist, unter freiem Sternenhimmel ausführst.

Natürlich kannst du das Ritual aber auch tagsüber ausführen.


Also nutze die Zeit der Rauhnächte bewusst für dich! Es wird sich vielleicht nicht alles von

heute auf morgen verändern, aber es ist ein erster Schritt in eine neue, schönere Richtung.

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